Rundstreckentrophy Red Bull Ring
 
 
Rundstreckentrophy Red Bull Ring:
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Motorsport-Gala mit österreichischem Sieg in Spielberg:
 

Beim ereignisreichen Schlusstag der Leeb Rundstreckentrophy 2019 gab es heute auf dem Red Bull Ring neun Entscheidungen und als Highlight einen Start-Ziel-Triumph des Niederösterreichers Roman Hoffmann in der P9 Challenge / Der Steirer Kejo Keke Platzer wurde im Renault Twingo Cup Dritter.

Foto: Harald Lindtner (werace tv)

Nach dem ersten Tag der LEEB Rundstreckentrophy auf dem Red Bull Ring in Spielberg, der mit ein wenig Niederschlag geendet hatte, präsentierte sich das Wetter am heutigen Schlusstag zumindest in der Früh wieder von seiner sympathischen Seite. Der Sonntag, an dem um neun Entscheidungen gefahren wurde, begann freundlich, wurde dann aber von Schauern, die zwischendurch sogar heftig ausfielen, gestört. Was Rundstreckentrophy-Organisator Gerhard Leeb nicht davon abhielt, trotzdem wieder einmal ein zufriedenes Resümee zu ziehen: „Ich denke, wir haben den Zuschauern und Fans wie auch in den letzten Jahren ein super Motorsport-Wochenende geboten. Es hat wirklich tolle Rennen in sehr abwechslungsreichen Serien gegeben, wo für jeden Geschmack etwas dabei war. Es ist einfach immer wieder eine Freude zu sehen, wie jeder Teilnehmer mit vollstem Einsatz dabei und trotzdem im offenen Fahrerlager für jedermann zugänglich ist.“

Wie angekündigt fand gestern Abend noch das Rennen der FIA CEZ Endurance über eine Renndauer von einer Stunde statt. Dabei gab es durch Max Aschoff mit einer Ginetta LMP 3 einen deutschen Sieg. Platz zwei ging an das slowakische Brüderpaar Sladecka-Sladecka (Lamborghini Hurracan) vor dem Tschechen Richard Chlad jr. (Audi R8 LMS). Ursprünglich fuhr zwar der Pole Mateusz Lisowski (ebenfalls Audi R8) als Zweiter über die Ziellinie, jedoch wurde dieser wegen Überschreitung der Tracklimits mit einer Boxen-Durchfahrtsstrafe belegt. Weil er diese in der letzten Runde nicht mehr antreten konnte, gab es nachträglich eine 30-Sekunden-Strafe. Damit wurde Lisowski auf Rang vier zurückgereiht.
 
Das erste Rennen des heutigen Tages blieb bereits um 8 Uhr in der Früh dem Renault Twingo Cup vorbehalten. Hier galt das Augenmerk aus heimischer Sicht dem steirischen Lokalmatador Kejo Keke Platzer. Der einzige Österreicher im 20-köpfigen Starterfeld hatte sich im Qualifying für Rennen eins die fünftbeste Startposition gesichert, für Rennen zwei am Nachmittag sogar die viertbeste. Zuvor jedoch gab es das erste Rennen, und dieses bot vom Anfang bis zum Schluss ein tolles Duell um den Sieg zwischen Polesetter Mark Skulj aus Slowenien und dessen Landsmann Nik Stefancic. Skulj rettete sich schließlich mit drei Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel. Und weil der ursprünglich drittplatzierte Jaka Marinsek, ebenfalls aus Slowenien, nachträglich wegen Untergewicht seines Fahrzeugs disqualifiziert wurde, durfte auch Österreichs Beitrag jubeln. Denn so sprang Kejo Keke Platzer sogar aufs Podest. – Rennen zwei wurde um 13 Uhr gestartet. Diesmal fuhr Platzer von Platz vier weg und zeigte sogar eine noch bessere Performance. Den dritten Platz verpasste er jedoch um neun Tausendstelsekunden. Um diesen Wimpernschlag kam Jaka Marinsek vor dem Steirer ins Ziel. Am neuerlichen Sieg seiner Landsleute Mark Skulj vor Nik Stefancic konnte der Slowene aber auch nichts ändern. 

Entschieden wurde heute auch der KIA Platinum Cup, wo ebenfalls zwei Rennen auf dem Programm standen. Hier waren ausschließlich blutjunge Piloten aus Polen und Ungarn am Start. Mit Adrienn Vogel (Ung) und Zuzanna Krzyczkowska (Pol) gab es auch Frauen-Power zu sehen. Insgesamt kämpften 14 Autos um den Sieg, der im ersten Rennen überraschenderweise nicht an Favorit Kamil Serafin aus Polen ging, sondern an dessen Landsmann Jakub Sablewski, der Serafin in der allerletzten Runde noch überholen konnte. Die Ladies Vogel und  Krzyczkowska holten die Plätze 6 und 13. – Rennen zwei sicherte sich dann aber der erklärte Erfolgstipp. Kamil Serafin fuhr im strömenden Regen vor David Borek und Konrad Wrobel zum polnischen Dreifachsieg. Beachtlich: Die Ungarin Adrienn Vogel ließ neun Konkurrenten hinter sich und wurde Vierte.

Mit dem zweiten Rennen zur FIA CEZ D4 GT / P9 Challenge wurde die Sonntagvormittag-Session abgeschlossen. Wie am Samstag holte dafür im Qualifying der Niederösterreicher Roman Hofmann im PRC-Audi Turbo die schnellste Zeit und also auch die Poleposition. Doch im Gegensatz zu gestern, als Hoffmann bereits nach einer Runde das Auto mit Problemen an der Vorderachse in die Box stellen musste, lief es heute wie am Schnürchen. Roman Hoffmann landete einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und somit auch den einzigen Triumph an diesem Wochenende für Rotweißrot. Der Routinier aus dem Raum Böheimkirchen kam 20 Sekunden vor dem gestrigen Sieger, dem Deutschen Max Aschoff (Ginetta), und fast 30 Sekunden vor dem Tschechen Antonin Herbeck (Pagani Zonda) ins Ziel. Die übrigen Österreicher im Feld: Markus Fischer (BMW Z4 GT3) wurde 9., Michael Oliver (Porsche 991 GT3 Cup MK I) 12., Denis G. Watt (Porsche 991 GT3 Cup MKII) 16. und Rudolf Schöflinger (Radical SR3) 20.

Den zweiten Auftritt an diesem Wochenende hatte heute auch der Renault Clio Cup Central Europe. 20 Starter in 20 gleichwertigen Autos garantierten wieder Spannung und Ausgeglichenheit auf der Strecke. Der regierende Meister Sebastiaan Bleekemolen aus den Niederlanden ging wieder von der Poleposition ins Rennen und musste sich abermals geschlagen geben. Nicht einmal für die top Drei reichte es diesmal, weil sich der Schweizer Sieger Andreas Stucki vor dem gestrigen Sieger Tomas Pekar (Tch) und Albert Legutko (D) vor den Holländer setzten. Der Österreicher Sandro Soubek verbesserte sich vom gestrigen achten auf den heutigen fünften Platz, Andreas Mayerl wurde 14.
 
Die FIA CEZ D2 Formula warf auch heute mit 32 Formel-Fahrzeugen, der Großteil davon aus der Formel 3, das größte Starterfeld in die Schlacht. Weil es kurz vor dem Rennen heftig geschüttet hatte, waren sämtliche Boliden mit Regenreifen ausgestattet, und die Rennleitung schrieb zu Recht einen fliegenden Start hinter dem Safety Car vor. Am allerwenigsten ließ sich davon der Serbe Paolo Branjik beeindrucken. Er wiederholte seinen gestrigen Start-Ziel-Sieg und ließ dabei den Tschechen Tom Beckhäuser sowie den Italiener Alessio Deleda unmittelbar hinter sich. Der hohe Favorit Sandro Zeller aus der Schweiz war gleich beim fliegenden Start in eine kurze Rempelei verwickelt und landete dann auf Platz vier. Toll schlug sich der junge Oberösterreicher Nico Gruber mit Rang acht. Josef Halwachs verpasste mit Platz 11 die top Ten nur haarscharf. Manfred Lang (19.), Stefan Fürtbauer (20.) und Norbert Groer (25.) komplettierten die heimische Piloten-Crew.

Turbulent ging es heute in der FIA CEZ TC-3500 zu. Zunächst hatte der Serbe Milovan Vesnic mit seinem Cupra TCR das 10-köpfige Starterfeld unter seiner Kontrolle. Doch zur Hälfte des Rennens fiel der Sieger des gestrigen Laufs plötzlich in Folge eines offensichtlichen Defekts Platz um Platz zurück. So setzten sich die tschechischen Junioren Jachym Galas (VW Golf GTI TCR-SEQ) und Dusan Kouril (Hyundai i30 TCR) an die Spitze. Doch auch Galas brachte den Sieg nicht ins Ziel. Zwei Minuten vor dem Ende machte ihm ein Reifenschaden einen Strich durch die Rechnung. Nutznießer war schließlich der Tscheche Tomas Pekar (Renault Megane TCR), der in einem heiß umkämpften Finale Dusan Kouril noch auf Platz zwei verwies. Der dritte Platz ging mit Rudi Pesovic (Audi RS3 TRC) nach Serbien. Österreicher war hier keiner am Start.

Den Schlusspunkt des heutigen Tages und somit auch der Leeb Rundstreckentrophy 2019 setzte der zweite Lauf in der FIA CEZ D4 TC/ D4 TWC, also eine Serie der kleineren Tourenwagen wie Renault Clio IV, Chevrolet Cruze oder Seat Leon Cupra. Geworden ist es am Ende so wie gestern eine ungarische Angelegenheit.  Mit Marek Jedlokcyk und Tamas Tenke  (beide  Seat Cupra TCR) waren die Gewinner gleich, nur der Serbe Nemanja Milovanovic (Seat Leon Racer) „störte“ als Dritter vor Gabor Kismarty-Lechner (Seat Cupra) das vollkommene ungarische Glück. Österreich war hier durch Martin Fischer (Renault Clio IV) und Patrick Tiefenbacher (Chevrolet Cruze) vertreten und holte die Plätze 11 und 17.

Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
  

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