Rundstreckentrophy Red Bull Ring
 
 
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Zweiter Tag der Rundstreckentrophy mit österreichischer Hymne
 

Das Duo Philipp Baron / Ernst Kirchmayr feierte in der Super Car Challenge einen Sieg in der Gesamtwertung / Auch viele Klassenerfolge in anderen Serien gingen an Rotweißrot / Morgen Schlusstag mit neun Rennen

Fotos: Michael Jurtin

Tag 2 der Rundstreckentrophy auf dem steirischen Red Bull Ring ist geschlagen. Mit fünf Qualifyings und ebenso vielen Rennentscheidungen bekamen die Zuschauer, die bei freiem Eintritt auf dem Formel-1-Kurs willkommen waren und auch morgen, Sonntag, sind, Motorsport in Reinkultur geboten. Dass sich zudem das Wetter wie vorausgesagt klar zum Besseren wandelte, tat sein Übriges zu einem tollen Racing-Erlebnis mit erlaubtem Zugang bis ins prall gefüllte Fahrerlager im Inneren des Rings.

Den Anfang der Entscheidungen machte die TCR Eastern Europe, in der u. a. auch das österreichische Team von Wimmer Werk Motorsport tätig ist und hier drei Autos einsetzt. Um den Sieg, soviel sei verraten, fuhr keiner des Trios mit. Den holte von der Poleposition aus der Schweizer Junior Milan Vukovic (Renault Megane TCR) vor dem Deutschen Rene Kircher (Honda Civic TCR) und Vater Milenko Vukovic (Renault Megane TCR). Unter den Wimmer Werk Piloten reichte des immerhin für den Niederösterreicher Philipp Dietrich (Cupra Leon TCR) zu Platz 10. Dominik Haselsteiner (Cupra Leon TCR) fuhr auf Platz 14 und Peter Gross (Audi RS3 LMS TCR 2021) auf Platz 21. Die österreichischen Farben präsentierte jedoch Tobias Poschik am besten. Der 23-jährige Niederösterreicher aus Unterwaltersdorf fährt seine erste TCR-Saison für das tschechische Aditis Racing Team, holte mit seinem Audi RS3 LMS TCR Platz neun in der Gesamtwertung und damit auch den Sieg in der Trophy-Wertung. Poschik dazu: „Das war ein hartes Rennen, ich hatte auch eine Berührung mit einem Gegner. Es war daher nicht einfach. Mein Auto ist nicht mehr das neueste, deshalb fahre ich auch in der Trophy. Aber mit dem Klassensieg bin ich natürlich sehr, sehr happy.“

Mit einem einstündigen Rennen in der Super Car Challenge ging es weiter und waren die Chancen des österreichischen Duos Philipp Baron/Ernst Kirchmayr im Ferrari 488 GT3 nach einem hervorragenden Qualifying und Startplatz zwei durchaus intakt. Tatsächlich entriss Startpilot Philipp Baron mit einem starken Manöver gleich zu Beginn dem niederländischen Polesetter Bob Herber im Bentley Continental die Führung und zog das Feld lange Zeit hinter sich her. Weil das Baron Motorsport Team zum ersten Mal in der Super Challenge mitfuhr, musste es laut Reglement jedoch einen zusätzlichen Boxenstopp von 25 Sekunden einlegen und verlor so die Spitzenposition an das niederländische Zweigespann Max Tubben/Max Weering (BMW M6 GT3). Hinter Max Weering fuhr schließlich Ernst Kirchmayr, der den Baron-Ferrari nach der Halbzeit übernommen hatte, ins Ziel. Um dort dann zu erfahren, dass die vermeintlichen Sieger wegen Track limits mit einer 10-Sekunden-Strafe belegt wurden und somit nicht nur hinter Baron/Kirchmayr, sondern auch noch hinter Bob Herber auf Platz drei zurückgereiht wurden. Somit erklang zum ersten Mal die österreichische Bundeshymne auf dem Red Bull Ring. Philipp Baron: „Wir sind eigentlich nur da, um für das GT Open, das im September ebenfalls hier in Spielberg stattfindet, zu testen. Dass es so gut läuft, war eine positive Überraschung. Ein Sieg macht immer Freude, egal in welcher Rennserie.“

Im Suzuki Cup Europe stand bereits das zweite Rennen an diesem Wochenende auf dem Programm. Dem Sieger des gestrigen Laufs, dem Polen Aleks Sowka, war das Glück dabei nicht hold. Erst musste mit seinem Suzuki Swift 1.4 wegen einem Reifenschaden in die Box, dann kollidierte er mit dem Niederösterreicher Johannes Maderthaner. Der Sieg freilich blieb trotzdem in seinem Land, denn mit Kamil Serafin kam auch der heutige Triumphator aus Polen. Er gewann ein durch zahlreiche Dreher und Kontakte turbulentes Rennen vor den beiden Ungarn Istvan Bernula und Moric Csermely. Dahinter machte sich ein rotweißrotes Trio bestehend aus Christoph Zellhofer, Fabian Ohrfandl, Lukas Niedertscheider breit.

Ein Rennen bestritt heute auch die ACCR F4 Championship. Dort wurde es kurz hektisch, als es unmittelbar vor dem Start im wahrsten Sinn des Wortes einen Wolkenbruch aus heiterem Himmel gab, der jedoch ebenso schnell, wie er gekommen war, wieder zu Ende ging. Die von den Teams eilig auf die Startpositionen gebrachten Regenreifen blieben unangetastet, das Rennen jedoch wurde aus Sicherheitsgründen trotzdem hinter dem Safety Car gestartet. Am Ende behielt mit dem Italiener James Egozi jener Mann die Oberhand, der auch von Startplatz eins aus ins Rennen gegangen war. Er kam nach 16 Runden um vier Sekunden schneller ins Ziel als der Thailänder Nandhavud Bhirombhakdi. Vertreten war hier auch der Neunkirchner Rennstall Renauer Motorsport mit zwei Tatuus-T-421-Boliden. Die Piloten von Teamchef Sepp Renauer, der Brite Niko Tylor und der Tscheche Jiri Safranek, belegten die Plätze sieben und acht.

Zu Ende ging der zweite Tag der Rundstreckentrophy 2023 mit einem einstündigen Rennen der FIA CEZ Endurance / ESET Cup Series. Was für das Wiener Team Baron Motorsport praktisch Überstunden bedeutete, weil der Ferrari 488 GT3 mit Philipp Baron und Ernst Kirchmayr als Inhalt heute ja schon in der Super Car Challenge höchst erfolgreich im Einsatz war. Und auch der zweite Auftritt endete für die beiden Österreicher auf dem Podest. Platz drei hinter dem überlegenen Tschechen Filip Salaquarda im Audi R8 LMS GT3 und dem Polen Piotr Wira im Mercedes AMG GT3. Ausgezeichneter Vierter wurde der Oberösterreicher Bernhard Löffler, und auch Team- und Markenkollege

Alexander Ober (beide Team 78 Racing/Lamborghini Hurracan GT3) legte mit Rang acht eine tolle Leistung auf den Asphalt. Siege holen auch die österreichischen Teams. - Vom Razoon-Team holten die KTM-Piloten Denis Liebl Platz eins in der GTX-1-Klasse sowie Clemens und Daniel Drexel Platz eins jn der GTX-2-Klasse. Die Team-Kogelbauer-Motorsport-Piloten Franz Lahmer (Porsche 992 Cup) und Bob Bau (Porsche 991 Cup) fuhren auf die Plätze zwei und drei in der GTC-1-Klasse. Richard Woschitz (Porsche 997 Cup) gewann die GTC-2-Klasse. Und in der TCX-Klasse durfte auch das Wimmer Werk Motorsport Team jubeln. Hier gewann Dominik Haselsteiner (Cupra Leon Competicion), Dritter wurde Peter Gross (Audi RS3 LMS TCR 2021).

Morgen, Sonntag, geht die Rundstreckentrophy 2023 auf dem Red Bull Ring mit neun hochspannenden Rennen zu Ende. Das Wetter wird toll, der Eintritt ist frei!

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Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
  

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